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Barrierefreie Arbeitswelten
Arbeitswelt 60+ barrierefrei – Der aktuelle Fachkräftemangel zwingt jetzt geradezu zu massiven Anpassungsmaßnahmen bei den Arbeitsvoraussetzungen für ältere Mitarbeiter*innen. Bereits die gesetzlich verordnete Verlängerung der Lebensarbeitszeit hat vor einigen Jahren die Arbeitswelt verändert. Es geht nicht nur darum, aufgebrochene Personallücken zu schließen, sondern wertvolle Ressourcen zu nutzen. Die Pensionäre von damals werden stärker zum wertvollen Träger von Wissenstransfer sowie von beruflichen und menschlichen Erfahrungen. Ihre Arbeitskraft erfährt einen völlig neuen Stellenwert und entwickelt sich in fast allen Unternehmen als unverzichtbarer Bestandteil der Unternehmenskultur. Die Schaffung von entsprechenden Arbeitsvoraussetzungen gehört deshalb zu den wichtigsten Aufgaben der zukünftigen Personalpolitik. Barrieren im Arbeitsumfeld und/oder direkt am Arbeitsplatz zu beseitigen oder zu reduzieren trägt nicht zuletzt auch zum gesellschaftlichen Konsens bei.
„Die Zukunft heißt auch im Arbeitsumfeld „Barrierefrei“
Gefragt sein, sich neuen Herausforderungen stellen, spannende Aufgaben übernehmen und wertvolle Erfahrungen einbringen.
Längere Lebensarbeitszeiten und der aktuelle Fachkräftemangel machen eine Neuorientierung bei der Arbeitsplatzgestaltung für ältere Menschen erforderlich. Damit ist aber auch gleichzeitig die Chance verbunden, wichtiges Know-how sowie Berufs- und Lebenserfahrungen für den Betrieb zu nutzen. Das Arbeitsumfeld wird sich in weiten Bereichen verändern müssen. Ganz sicher ist eine stärkere Digitalisierung in fast allen Bereichen und auf allen Ebenen angesagt. Es darf aber auch nicht vergessen werden, dass barrierefreie Anpassungsmaßnahmen und oft neue Kommunikationsgrundlagen notwendig sind, um den Anforderungen an eine humane Arbeitswelt für ältere Menschen gerecht zu werden.
„Die neuen Alten arbeiten anders, als die alten Alten“
Barrierefreie Arbeitsplätze beinhalten eine ergonomische, psychologische,
soziale und wirtschaftliche Dimension.
Ergonomische Dimension:
Barrierefreie Arbeitsplätze sind an die Fähigkeiten aller Nutzer angepasst. Sie entsprechen auch bei Menschen mit eingeschränkten Fähigkeiten den ergonomischen Grundforderungen.
Psychologische Dimension:
Barrierefreie Arbeitsplätze können dazu beitragen, die persönliche Arbeitssituation der Nutzer zu erhalten und zu verbessern. Sie erhöhen somit Leistungsfähigkeit und Motivation und helfen, Ausgrenzung und Stigmatisierung zu vermeiden.
Soziale Dimension:
Barrierefreie Arbeitsplätze ermöglichen mehr Menschen die Aufnahme oder Fortführung einer Erwerbstätigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt, weil sie von praktisch allen Menschen uneingeschränkt genutzt werden können.
Wirtschaftliche Dimension:
Barrierefreie Arbeitsplätze verbessern die Effizienz der Unternehmen durch Vergrößerung der Zahl qualifizierter Arbeitsplatzbewerber bei niedrigeren Betriebs- und Lohnnebenkosten.
Keine Experimente:
Das Thema „barrierefreie/barrierereduzierte Arbeitsplatzgestaltung“ gehört in die Hände von Experten. Auf dieser Seite verzichten wir daher bewusst auf den Versuch, das gigantische Themenfeld auch nur andeutungsweise zu erklären. Vielmehr verweisen wir hier auf zahlreiche Informationsquellen (siehe Informationen & Veranstaltungen) und beschränken uns darauf, die praktische Umsetzung durch fachkompetente Berater und ausführende Betriebe in Verbindung mit barrierefrei geeigneten Produkten anzuregen.
Informationen über barrierefreie Arbeitsplätze auch bei der
Berufsgenossenschaft für Bauwirtschaft (BG BAU):
Entscheidungsgrundlagen:
Notwendigkeiten, Fachkompetenz, Rechtssicherheit
Die aktuelle L.o.B./ifb-Checkliste für generationengerechtes, barrierefreies Bauen, Wohnen und Gestalten mit Ergänzungen für Hotels und Arztpraxen erhalten Sie hier als PDF.
Notwendigkeiten
Unternehmen, die es mit einer barrierefreien/barrierereduzierte Anpassung der Arbeitsplätze und des Arbeitsumfeldes ernst meinen, sollten vorab externen Rat einholen. Der fachkompetente Fachberater sieht an Ort und Stelle mehr als jede Checkliste. Bei ersten Überlegungen helfen zwar auch Checklisten zum Thema. Allerdings sollte man bei allem Respekt vor den vielfachen öffentlichen Bemühungen um mehr Barrierefreiheit bedenken, dass auch Checklisten immer nur so wertvoll und nützlich sind, wie die dahinterstehende Fachkompetenz des jeweiligen Verfassers. Bei genauem Hinsehen gibt es bei vielen veröffentlichten Checklisten erhebliche Lücken, nicht selten sogar gravierende Fehlinformationen. Angeschlossene L.o.B.-Partner („Leben ohne Barrieren“) haben seit vielen Jahren täglich mit diesem Thema zu tun und einen besonderen Blick für Notwendigkeiten und Möglichkeiten entwickelt, die ein Nichtfachmann oft übersieht.
Machen Sie bei vorgesehenen, barrierefreien Bau- oder Anpassungsmaßnahmen im Arbeitsumfeld deshalb keine Experimente. Der „Arbeitsplatz-Barrierefrei-Check“ findet vor Ort statt und bezieht vor allem individuelle Erfordernisse in die Gesamtbewertung ein.
Fachkompetenz
Barrierefreies Bauen und Gestalten hat sich in den letzten Jahren durchgesetzt. Die meisten Menschen erkennen in einem barrierefreien Umfeld vor allem ein hohes Maß an Komfort und Sicherheit. Gleiches gilt auch für eine barrierefreie/barrierereduzierte Arbeitswelt. Bei der Umsetzung von entsprechenden Maßnahmen gibt es besonders hier einen hohen Anspruch an die Fachkompetenz der jeweils ausführenden Berater, Planer und ausführenden Betriebe.
Für ausführende Betriebe werden von verschiedenen Institutionen deshalb seit einigen Jahren verstärkt entsprechende Zertifizierungsmaßnahmen angeboten, mit denen sich Betriebe als fachkompetente Unternehmen darstellen können.
Die dem L.o.B.-Netzwerk angeschlossenen Partnerbetriebe und Planer sind überwiegend zertifiziert.
„Leben ohne Barrieren“ führt mit seinem „Institut für Barrierefreiheit“ (ifb) Zertifizierungsmaßnahmen durch, die zumeist gewerkübergreifend stattfinden. „Fachgerechte, barrierefreie Bau- und Anpassungsmaßnahmen funktionieren nur gewerkübergreifend“ sagt L.o.B. seit vielen Jahren. Mit den ifb-Hausseminaren (www.hausseminare.de) haben Betriebe sogar die Möglichkeit, ihre Zertifizierung von zu Hause oder vom Betrieb aus zu erwerben.
Das ifb-Siegel zum ifb-Zertifikat, mit dem Betriebe bei Auftraggebern punkten
(Info unter www.hausseminare.de)
Rechtssicherheit
(Kurzhinweise und Kontaktmöglichkeiten zu erfahrenen Rechtsanwälten)
Barrierefreies, barrierereduziertes Bauen und Gestalten ist in der öffentlichen Wahrnehmung endgültig angekommen und wurde bereits 2002 im Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) festgeschrieben.
Mit der Novellierung der ArbStättV im Jahr 2004 erschienen im deutschen Arbeitsschutzrecht erstmals die Menschen mit Behinderungen und die barrierefreie Gestaltung.
Die geltenden Technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR) geben den Stand der Technik, Arbeitsmedizin und Hygiene sowie sonstige gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse für die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten beim Einrichten und Betreiben von Arbeitsstätten wieder.
Im Zusammenhang mit der Verlängerung der Lebensarbeitszeit gewinnt das Thema Barrierefreiheit vor auch für ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an Bedeutung. Die beruflichen Anforderungen erfordern gleichermaßen eine entsprechende bauliche Anpassung.
Für Unternehmensentscheider ist es bei der umfangreichen Rechtsprechung nicht leicht, sich im Dschungel von Gesetzen, Richtlinien und Vorschriften zurecht zu finden. Fachanwälte, die sich explizit mit dem Thema Arbeitsrecht und Arbeitsstättenverordnung beschäftigen, sorgen für Rechtssicherheit und helfen dabei, Fehler zu vermeiden.
Kontaktmöglichkeiten zu erfahrenen Rechtsanwälten HIER: