Normen und Regeln – Die DIN 18040-2 Barrierefreies Bauen – Planungsgrundlagen.
Sie gilt für die barrierefreie Planung und Ausführung und Ausstattung von Wohnungen, Gebäuden mit Wohnungen und deren Außenanlagen, „die der Erschließung und wohnbezogenen Nutzung dienen“. Einbezogen ist die uneingeschränkte Nutzung mit Rollstuhl und anderen, zur sicheren Bewegung notwendigen Hilfseinrichtungen. Formell wird dabei unterschieden zwischen
– barrierefrei nutzbaren Wohnungen und
– barrierefrei und uneingeschränkt mit dem Rollstuhl nutzbaren Wohnungen.
Beim vorliegenden Thema natürlich insbesondere in Bezug auf barrierefreie Komfortküchen.
Bei der Planung einer neuen Einbauküche gilt es, neben den ästhetischen und emotionalen Ansprüchen und Bedürfnissen ihrer Nutzer vor allem darauf zu achten, dass die täglichen Arbeitsabläufe mit dem geringst möglichen Kraft- und Zeitaufwand sowie unter den bestmöglichen ergonomischen Bedingungen abgewickelt werden können. Dies natürlich insbesondere bei der barrierefreien Küche. Untersuchungen belegen, dass pro Tag in einer Küche durchschnittlich 360 unterschiedliche Handgriffe, Arbeiten und Wege anfallen (Quelle: Blum). „In 20 Jahren summiert sich das auf rund 2,6 Millionen. Wenn bei jeder dieser Tätigkeiten Kraft, Mühe, Zeit und auch Wegstrecke eingespart werden können, macht das einen gewaltigen Unterschied für das körperliche und seelische Wohlbefinden ihrer Nutzer aus“.
Moderne, individuell geplante Einbauküchen ähneln perfekt organisierten „Warenlagern”. Da sehr viele unterschiedliche Waren zum Einsatz kommen, plant der Fachmann verschiedene Küchenzonen (Definition Blum, www.blum.at) bzw. Funktionsbereiche (www.hettich.com) ein. Auf diese Weise können so unterschiedliche Arbeitsabläufe, wie das Aufbewahren, Vorbereiten, Zubereiten und Bevorraten von Lebensmitteln, Kochen, Backen, Garen, Spülen sowie das leicht zugängliche Lagern von Töpfen und Pfannen, Reinigungsmitteln und Müll, Gläsern, Besteck und Geschirr optimal koordiniert stattfinden.
Auf der Basis von Arbeitszeitstudien, Forschungsergebnissen, hauswirtschaftlichen Erfahrungswerten sowie Vereinbarungen unter der Mitarbeit von Industrie, Handel, Verbraucherverbänden und Behörden wurden Richtlinien für Küchenmöbel und Hausgeräte erstellt, wie z. B. die DIN-Normen. Welche der Normen sich in welcher Weise anwenden lassen, ergibt sich aus den individuellen Anforderungen und Notwendigkeiten der Küchennutzer.
Die schnelle und leichte Bedienbarkeit und Zugänglichkeit von Küchenmöbeln und Hausgeräten (siehe Ergonomie) sind für alle Personengruppen gleich wichtig, nicht nur für gehandicapte und ältere Personen.
HINWEIS: Küchen in öffentlichen Gebäuden
Hinsichtlich Schulküchen, Therapieküchen, Hotelküchen und andere Küchen in öffentlichen Gebäuden gibt es in der DIN 18040-1 keine besonders festgeschriebenen Empfehlungen. Bei ihrer Gestaltung sollten aber die Regeln für Bewegungsflächen und Arbeitshöhen in Küchen, allgemeine Anforderungen an die Beschaffenheit von Räumen in öffentlichen Gebäuden sowie Richtlinien für Arbeitsstätten berücksichtigt werden.
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